“A History of Violence” – Kritik

220px-History_of_violence (Custom)Autor: So Seth

 “A History Of Violence” und endlich mal kein sperrig deutscher Untertitel aus der Film AG der Jahrgangsstufe 7.

 Das allein lässt David Cronenbergs (“Die Fliege”) Eineinhalbstünder aus der breiernen Masse anderer Action-Vertreter herausragen. Denn dass es bei dem Plot um den friedvollen und allseits beliebten Diner-Besitzer Tom Stall (Viggo Mortensen, “Eine dunkle Begierde”), und den einäugig mysteriösen Anzugträger Carl Fogerty (Ed Harris, “Gravity”), nicht zwangsläufig um die diskussionsbefruchtete Leichtigkeit des Seins geht, kann man sich in Ermangelung einer Jugendfreigabe und in Anbetracht des Titels rasch zusammen reimen.

A History Of Violence 2

Doch der Reihe nach.

Denn zunächst erleben wir wie sich besagter Tom Stall, meisterhaft und ohne mit der Wimper zu zucken, gegen ein Gangsterduo auf Durchreise behauptet. Jene zwei, mit dem Ableben flirtenden Gesellen, lassen es zwar nicht an exzessiver Gewaltbereitschaft mangeln, rechnen aber offensichtlich nicht mit einem derart wehrhaften Schürzenträger. Kurzum landen die Gangster in der Grube und Tom Stalls Taten in den Medien. Womit ihm eine Aufmerksamkeit zu Teil wird, die eher ungelegen zu kommen scheint und den erwähnten Carl Fogerty, samt Kumpanen auf den Plan ruft. Zu allem Überfluss nennen die den guten Tom auch noch beständig Joey und erzählen blutige Schwänke aus der angeblich gemeinsamen Geschichte.

Cronenberg verzichtet in “A History Of Violence” glücklicherweise, doch letztlich auch erwartungsgemäß, auf breit getretene Genre-Plattitüden. Stattdessen wird der Fokus auf die gemächlich herbeigeführte Kollision verschiedener Welten gerichtet: Geschichte triff Gegenwart, Kleinstadtidylle auf Abgründe der Metropole und gewalttätige Wölfe auf scheinbar hilflose Lämmer.

Neben Mortensen und Harris, die beide viele gute bis sehr gute Momente zeigen, ist es Maria Bello (“Prisoners”) als Tom Stalls Ehefrau, welche mit intensivem Spiel überzeugt. Den Auftritt von William Hurt mag man sich zwar länger wünschen, doch die Qualität des dargebotenen tröstet letztlich über die begrenzte Screen-Time hinweg. Manchmal ist weniger eben doch mehr.

Fazit: Verstörend intensiv, lassen einen die zweiundneunzig Minuten von „A History Of Violence“ zu keiner Zeit aus ihrem Bann. So ergibt sich ein Lehrstück wie man auch heute noch packendes Kino fast ohne Verwendung von Spezialeffekten schaffen kann. – Und deshalb reichen vier Worte zur Beschreibung: Düster, hart und groß.

Wertung: 8,5/ 10

Regisseur: David Cronenberg Drehbuch: Josh Olsen, John Wagner, Vince Locke Produzent: Chris Bender, David Cronenberg, J.C. Spink Schauspieler: Viggo Mortensen, Maria Bello, Wiliam Hurt, Ed Harris, Ashton Holmes Erscheinungsjahr: 2005 Produktionsland: USA Länge: ca. 92 Minuten

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