Sundance 2014: Die Top 5 Filme des Festivals

In der Independent Filmszene wird das Schicksal eines Films an einem Ort entschieden: Sundance. Das Filmfestival in Utah wurde 1981 durch die Unterstützung von Schauspiel-Ikone Robert Redford berühmt gemacht. Hier werden jedes Jahr Filme gezeigt, die unabhängig von großen Filmstudios finanziert und produziert wurden und somit noch keinen Verleiher haben. Der Traum eines jeden Indie-Filmemachers ist, dass sein Film bei dem Festival beeindruckt und das Interesse eines Verleihers weckt. In der Vergangenheit haben das schon Regisseure wie Kevin Smith, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino und Jim Jarmusch geschafft.

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Hier sind die fünf vielversprechendsten Sundance-Filme dieses Jahres:

5. „Obvious Child“ (Regie: Gillian Robespierre; u.a mit Jenny Slate, David Cross, Gaby Hoffmann)

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Die größte Überraschung in Sundance dieses Jahr kam in der Form einer kleinen Komödie über das Thema Abtreibung. Jenny Slate spielt eine Buchladenmanagerin die ihren Job verliert, von ihrem Freund verlassen wird und dazu noch im Zuge eines One-Night-Stands schwanger wird.

Der neue Filmverleiher A24 („Spring Breakers“, „The Bling Ring“ & „The Spectacular Now“) hat sich den Film geschnappt und wird in dieses Jahr in die US-Kinos bringen.

4. „I, Origins“ (Regie: Mike Cahill; u.a. mit Brit Marling, Michael Pitt, Astrid Bergès-Frisbey)

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Mike Cahill und Brit Marling machten 2011 mit „Another Earth“ ihr Sundance-Debut. Doch obwohl es sich bei „I, Origins“ wieder um einen Sci-Fi-Film handelt, haben sich Cahill und Marling etwas komplett anderes ausgedacht. In dem Film versuchen Wissenschaftler die Entwicklung des menschlichen Auges anhand von Evolution zu erklären, was den Glauben an Kreationismus ein für alle mal zerstören soll. Doch die Forschungsarbeiten verkomplizieren sich durch persönliche Gefühle und Probleme.

Fox Searchlight will den Film dieses Jahr in die US-Kinos bringen.

3. „Wish I Was Here“ (Regie: Zach Braff; u.a. mit Zach Braff, Mandy Patinkin, Joey King)

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Zach Braff („Scrubs“) war mit seinem Regie-Debut „Garden State“ die Entdeckung des 2004 Sundance Filmfestivals. Die nächsten 9 Jahre suchte Braff vergebens nach Investoren für ein neues Projekt, bis er auf die Crowdfunding-Seite Kickstarter stieß. Dort bekam er von seinen Fans satte 3 Millionen Dollar und machte sich an die Arbeit. Braff spielt in „Wish I Was Here“ einen Schauspieler mit Kindern, einer Frau und Verantwortungen, was nach „Garden State“ wie eine Fortsetzung klingt.

Focus Features hat sich die US-und internationalen Rechte zu dem Film gesichert und hat dafür angeblich 2,7 Millionen Dollar bezahlt. In dem Vertrag wurde außerdem festgelegt, dass der Film mindestens in 600 US-Kinos laufen wird, was ein gutes Zeichen für den Film ist.

2. „The Skeleton Twins“ (Regie: Craig Johnson; u.a. mit Kristen Wiig, Bill Hader, Luke Wilson)

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US-Komikern Bill Hader („Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2”) und Kristen Wiig („Anchorman – Die Legende kehrt zurück & „Brautalarm“) gelang mit der Sketch-Show „Saturday Night Live“ der große Durchbruch. Sie wurden Teil der Comedy-Elite, was jedoch zeitgleich bedeutete, dass niemand sie als ernstzunehmende Schauspieler anerkannte. Das wollen Wiig und Hader nun scheinbar ändern. In „The Skeleton Twins“ sind die zwei Komiker als zerstrittene Zwillinge, die sich nach 10 Jahren wieder treffen, zu sehen.

Lionsgate und Roadside Attractions werden den Film diesen Sommer in die US-Kinos bringen. Sony Pictures Worldwide Acquisitions hat sich die internationalen Rechte geschnappt, womit der Film auch in Deutschland starten könnte.

1. „Boyhood“ (Regie: Richard Linklater; u.a. mit Ellar Coltrane, Patricia Arquette, Ethan Hawke)

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Endlich ist es soweit! Schon 12 Jahre filmt Indie-Regisseur Richard Linklater („Before Midnight“) an seinem Kindheits-Epos. Doch diese unübliche Drehzeit ist nicht etwa ein Produkt finanzieller oder kreativer Probleme, sondern alles Teil von Linklaters innovativen Filmplan. „Boyhood“ erzählt nämlich die Geschichte von dem 12-jährigen Mason (Ellar Coltrane) und seinem heranwachsen zu einem jungen Mann. Um die verstreichende Zeit realistisch darzustellen (ohne Makeup und CGI), versammelte Linklater seine Cast- und Crewmitglieder jedes Jahr erneut und filmte mit ihnen ein paar Szenen. Das Resultat ist sowohl episch, als auch unglaublich intim.

Einen offiziellen Verleiher gibt es für den Film zwar noch nicht, doch Linklater und Schauspieler Ethan Hawke streben wohl schon einen Filmstart in diesem Jahr an.

Auf welchen Film seid ihr am meisten gespannt?

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